Höchste Werte seit fast 20 Jahren.
Seit 2001 wurden nicht mehr so viele Wohnungen in der Bundesrepublik gebaut. Besonders die Anzahl der neuen Mehrfamilienhäuser verzeichnet einen deutlichen Zuwachs.
Gerade im Jahr 2020, mitten in der Corona Pandemie, erlebte der Wohnungsbau einen enormen Aufwärtstrend. Laut Statistischem Bundesamt wurden 306.376 neue Wohnungen im Jahr 2020 realisiert, das entspricht einer Steigerung im Vergleich zu 2019 um 4,6 Prozent. In absoluten Zahlen gemessen wurden seit 2001 nicht mehr so viele Wohnungen innerhalb eines Jahres fertiggestellt.
153.377 der 2020 errichteten Wohnungen befinden sich in Mehrfamilienhäusern, das entspricht einer Steigerung von 7,2 Prozent gegenüber 2019. Bei den Einfamilienhäusern wurde ein Plus von 4,1 Prozent erzielt, insgesamt 87.275 neue Immobilien gibt es in dieser Kategorie. 20.472 neue Zweifamilienhäuser bedeuten einen Anstieg von 6,0 Prozent.
Nicht mit eingerechnet in diesen Daten ist der sogenannte „Bauüberhang“. Denn immerhin 779.432 Neubauprojekte erhielten 2020 eine Baugenehmigung, wurden aber noch nicht im selben Jahr umgesetzt. Aus dem einfachen Grund, weil die ausführenden Bauunternehmen aufgrund der exzellenten Auftragslage keine Kapazitäten mehr hatten.
Trotz der ansteigenden Zahlen an Neubauten muss man feststellen, dass diese Entwicklung noch deutlich hinter den Ankündigungen der Bundesregierung zurückliegt. Denn um die starke Nachfrage nach Wohnraum zu erfüllen – speziell im urbanen Bereich – sollten an die 375.000 neue Wohnungen pro Jahr zur Verfügung gestellt werden.
Dieser Plan der aktuellen Koalition von CDU und SPD wird so nicht mehr erfüllbar sein. Deswegen wird auf die nächste Regierung nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 die Herkules-Aufgabe zukommen, bis 2025 ungefähr 1,5 Millionen neue Wohnungen zu errichten. Nur so wird man den steigenden Bedürfnissen nach leistbaren Wohnungen innerhalb der Gesellschaft gerecht werden können.